Die Schafgarbe (Achillea millefolium) zählt zu den bekanntesten Wildkräutern und Heilpflanzen. Die angenehm duftende Pflanze, mit den weißen und seltener rosanen zierlichen Blüten spielt eine wesentliche Rolle in der Naturheilkunde. Dort wird der Korbblütler u.a. gegen Magenbeschwerden und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Da die auch als Tausendblatt bezeichnete Schafgarbe recht anspruchslos ist, kann sie bei uns nahezu überall wild gefunden werden.

Schafgarbe in der Küche

Schafgarbe als essbares Wildkraut ist zwar wenig populär, dennoch sind die Blätter der Pflanze grundsätzlich essbar. Die zarten Blatttriebe können bis zur Blüte gegessen werden. Hier werden sie mitunter für Kräuterquarks oder Wildkräutersalate verwendet. Der Geschmack ist leicht bitter, aromatisch und erinnert mitunter etwas an Kamille. Mit zunehmender Größe werden die Blätter jedoch bittererer und eignen sich kaum noch zum Verzehr.

Weit häufiger wird aus den Blüten der Schafgarbe Sirup hergestellt. Dazu werden neben 200 g Blüten ein Pfund Zucker sowie ein dreiviertel Liter Wasser benötigt. Alle Zutaten werden aufgekocht, abgeseiht und in saubere, verschließbare Flaschen gefüllt.

Schafgarbe als Heilkraut

Frauenkraut, Allheilkraut, Bauchwehkraut und Blutstillkraut sind nur einige der Namen, unter denen die Gemeine Schafgarbe geführt wird und die erahnen lassen, welche Bedeutung das Heilkraut für den Menschen hatte und heute noch hat.

Schafgarbe ist als Heilpflanze schon seit dem Altertum ein Begriff. Schriftliche Überlieferungen und archäologische Funde lassen darauf schließen, dass die Pflanze im antiken Griechenland eine große Rolle gespielt hat. Zu jener Zeit waren es vor allem die blutstillenden Eigenschaften des Krauts, die u.a. bei Verletzungen von Soldaten im Feld eingesetzt wurden.

Auch in den Kräuterbüchern des Mittelalters und der frühen Neuzeit war die Schafgarbe aus der Kräuterheilkunde nicht wegzudenken. Hildegard von Bingen empfahl sie bei der unterstützenden Behandlung von Geschwüren und Wunden. Auch im Kräuterbuch von P.A. Matthioli galt Schafgarbe als Wundkraut, welches im täglichen Gebrauch ist. Darüberhinaus nutzte man die Heilpflanze bei der Linderung von Frauenbeschwerden sowie bei blutigem Auswurf. Auch bei der Behandlung der Ruhr spielte die Heilpflanze wohl eine Rolle, wobei allerdings der Behandlungserfolg fraglich ist.

In der heutigen Naturheilkunde wird die Schafgarbe oft und mit Erfolg verwendet. Die Inhaltsstoffe der Schafgarbe, die vor allem aus ätherischen Ölen, Bitterstoffen und Gerbstoffen bestehen, machen die Pflanze zu einem interessanten und in der Regel gut verträglichem Heilkraut. Darüberhinaus enthält der Korbblütler nennenswerte Anteile an Salicylaten bzw. Salicylsäure, die v.a. eine schmerzhemmende Wirkung haben. Die Gesamtheit der Stoffe zeigt u.a. die folgenden Heilwirkungen:

    schleimlösend

    verdauungsfördernd

    wundheilend

    krampflösend

    antibakteriell

    teilweise antimykotisch

    appetitanregend

    schmerzlindernd

Verwendung findet die Schafgarbe vor allem bei den folgenden Krankheiten und Beschwerden:

    Durchfall

    Magenschleimhautentzündung

    Appetitlosigkeit

    leichtere Gallenbeschwerden

    Völlegefühl

    Menstruationsbeschwerden

    unterstützende Wundbehandlung

    chronische Beckenschmerzen bei Frauen (Parametropathia spastica)

    Kopfschmerzen

    Geschwüre

    Multiple Sklerose (unterstützend)